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Brautpaare füllen die Obstwiese am Buchbach auf

ANGELA HAMMER.

Auch in Gomaringen pflegen manche Brautleute einen guten alten Brauch: Im Gewann Buchbach pflanzen sie nach der Heirat einen Baum – sinnvollerweise junge Obst- und Wildobstbäume. Topaz und Zwetschge waren es am Samstag, Speierling und Elsbeere, um auch den seltenen Sorten eine Chance zu geben.

Kalt und feucht war’s am Samstagvormittag, eine Zeitlang schneegraupelte es heftig. Bürgermeister Steffen Heß, der heuer mit seiner Frau Claudia zu den acht Brautpaaren zählt, fand das Wetter jedoch optimal und legte selbst Hand an. Seit 2014 werden mit der Pflanzaktion Lücken geschlossen zwischen den älteren oder bereits abgegangenen Obstbäume auf der Gemeindewiese. Aber „da ist noch Platz für viele Hochzeiter“, erklärt Günter Letz. Mit Kollegen hatte er am frühen Morgen bereits die Pflanzlöcher mit Bagger und Bohrer vorbereitet, sodass die Jungbäume nur noch in den Boden versenkt und zugeschüttet werden mussten. Damit sie auch gut anwachsen und das tragen, was sie sollen, gilt es, wie die Höhe der Veredelungsstelle, einiges zu beachten. Willy Junger zeigte also erst einmal den korrekten Pflanzschnitt, der sowohl im Wurzelbereich – hier dürfe durchaus „wie bei Friseur“ geschnitten werden – als auch in der Krone zum Austreiben anregen soll. Oben zeigt der Erziehungsschnitt rund im die Leitäste, wo es mal langgehen soll, „wie bei den Kindern“.

Gepflanzt (und gefördert) werden ausschließlich Hochstämme in Reihen und im Abstand von 10 bis 11 m. Halb- oder Mittelstämme wären leichter zu ernten, doch die hohen prägen die Streuobstwiesen und lassen darunter Platz für eine maschinelle Bewirtschaftung. Die Entsorgung des Schnittguts ließe der derzeit noch zu wünschen übrig: „So, wie es jetzt liegt, haben wir hier eine Wühlmauszuchtanlage“, sagt Willy Junger. Aber da sei schon eine Lösung in Vorbereitung.

Bürgermeisters nennen nun einen jungen Topaz ihr eigen. Iris Walker und André Mangel haben dagegen schon genug Obst im Garten und pflanzten einen Speierling am Waldrand. Der Wildobstbaum, als Wildgehölz einer der seltensten in Deutschland, wird wie die Elsbeere auch eher wie ein Waldbaum gepflegt und braucht keinen strengen Erziehungsschnitt. „Speierling“ mussten sie erst mal googeln – und fanden das dann eine gute Idee: „mal was anderes, und gut für Bienen und Vögel“. Doch auch Menschen mögen seine vielen kleinen Früchte: sie eignen sich gut für Marmelade und zum Brennen.

(alle Bilder: Angela Hammer)

 

Gang durch die Baumfelder am 2. August 2015

Am Sonntagnachmittag, den 2. August trafen sich etwa 35 Freunde und Mitglieder bei sonnigem Wetter am Real-Parkplatz. Der „Gang durch die Baumfelder“ führte uns querfeldein durch die angrenzenden Streuobstwiesen Richtung Schuppenanlage gegenüber dem Bikepark. In den folgenden anderthalb Stunden erklärten uns die Fachwarte Günter Letz und Willy Junger eindrücklich anhand der dortigen Obstbäume verschiedene Schnitttechniken und Baumkrankheiten und gaben Antworten sowie Tipps auf Fragen rund um die gesehenen Nuss-, Birnen- und Apfelbäume.
Zum Abschluss und gemütlichen Beisammensitzen an der Schuppenanlage war mit Ankunft der Teilnehmer bereits alles vorbereitet: Neben Roten vom Grill und Getränken wurde erstmals auch Kaffee und Kuchen angeboten. 
Reinwald Rein hatte veranlasst, dass wir nicht nur im Schatten sitzen und grillen konnten, sondern auch dass alle, die bisher keine Berührungspunkte mit der Schuppenanlage hatten, hautnah Einblicke bekamen und Fragen stellen konnten. Herzlichen Dank dafür. 
Schön war auch, dass weitere Freunde des Vereins, die nicht mitgelaufen waren, extra noch zum gemütlichen Teil dazugekommen sind. 
Vielen lieben Dank den vielen Helfern und den Eigentümern der Schuppen-Parzellen, die einen wunderschönen Nachmittag mit toller Stimmung möglich gemacht haben!
Die Schriftführerin 
(Alle Bilder: Günter Letz)