Alle Beiträge von OGV Gomaringen e. V.

Fahrt zur Landesgartenschau nach Wangen i.A.

Der große Bus war vollbesetzt, als wir über das herrliche Oberschwaben in Richtung Wangen unterwegs war.

Kunter bunter, munter,

so das Motto der diesjährigen Landesgartenschau.

Das Anliegen der Stadt ist es, die LGS als Chance für eine nachhaltige Grünflächenentwicklung am Stadtrand zu nutzen und erlebbaren Raum zu schaffen.

Gleichzeitig sollen übertragbare Anregungen für einen klimagerechten Anbau (auch auf kleinstem Raum) mitgenommen werden können.

Und tatsächlich konnten die Besucher bei einem ausgedehnten Spaziergang entlang der Argen eine bunte Vielfalt an Ideen entdecken.

Besondere Schwerpunkte galten dem

  • Leben am Ufer
  • der Revitalisierung der Argen
  • der Schaffung neuer stadtnaher Lieblingsplätze durch sichere Argenzugänge
  • dem nachhaltigen Wohnungsbau mit 400 neuen Einheiten
  • der Zusammenführung von zwei Stadtteilen durch neue Brücken.

Aber auch Begegnungsorte und Bewegungsangebote für jedes Alter, Kunst und Bewegung kamen nicht zu kurz.

Einjähriger Blütenflor in prächtigen Farbkompositionen lockte zum Anschauen. Jedoch war die Gestaltung in dieser Richtung zurückhaltender, was der Nachhaltigkeit und auch dem starken Regen der letzten Wochen geschuldet sein mag.

Eingewebt in tausend Fäden war die Rosenausstellung der Floristen in der alten Spinnerei im Baumwolllager ein richtiger Augenschmaus.

Viele von uns gingen noch auf einen kurzen Abstecher in die Altstadt,

dann war es auch schon wieder Zeit für die Rückfahrt.

Wie es bei unseren „OGV-Reisen“ guter Brauch ist, klang der Tag bei einem gemeinsamen Abendessen in geselliger Runde aus.

Mit großem Beifall bedankten sich alle Teilnehmenden für den schönen Tag bei unserem Reiseleiter Willy Junger.

Und wir dürfen uns jetzt schon auf die nächsten Ausfahrten im kommenden Jahr freuen, so viel sei verraten.

Werksbesichtigung bei der Firma Stihl

Einen Termin für eine Werksbesichtigung bei der Firma Stihl zu bekommen, ist nicht leicht.

Aber wir hatten Glück, das Interesse war groß und der Bus und die Kapazitäten für die

Führung schnell ausgebucht.

Am Donnerstag, 16. Mai fuhren wir also mit 50 Teilnehmern  Waiblingen.

Pünktlich um 9.00 Uhr wurden wir bereits erwartet.

Jeder erhielt eine Besucherkarte und ein Empfangsgerät mit Ohrstöpseln,  damit in den Produktionshallen eine Verständigung während der Führung möglich war.

Wir erhielten Einblicke  in die Schienenproduktion, in die Fertigung der Kunststoffteile, die Montage der Motorsägen und vieles mehr.

Außerdem wurde uns der größte Teil Produktpalette vorgestellt.

Besonders  beeindruckend war die Vorführung der Carbon-Motorsäge, von der es nur 3 Stück gibt. Nach dieser Präsentation wurden wir in die Kantine zum Mittagessen eingeladen. Hier ergaben sich viele Fachgespräche.

Bei einem abschließenden Rundgang durch die neu errichtete Markenwelt, konnten wir fast hautnah die  Geschichte und Entwicklung der Firma Stihl erleben und faszinierende  Einblicke in  die Welt des Ökosystems Wald bekommen.

Die Werksbesichtigung war außerordentlich professionell und besucherfreundlich gestaltet.

 Alle waren tief beeindruckt davon, was wir bei der Firma Stihl gesehen und erlebt haben.

 Auf der Heimfahrt liesen wir den Tag im Waldheim in Rübgarten gemütlich ausklingen.

Lehrfahrt zur Firma Herian

„Habt ihr alle einen Schirm dabei? Braucht ihr aber heute nicht!“, begrüßte uns Günter Letz am Samstagmorgen scherzhaft im Bus.  Recht sollte er behalten! Und mehr noch!  Wir wurden mit bestem Ausflugswetter belohnt und konnten sogar unter bayrisch weiß-blauem Himmel, direkt am Kloster Unterliezheim, im Freien zu Mittag essen. Und auch die Zeit im großen Lehrgarten in Höchststadt genossen wir bei der ausgiebigen Führung durch das Gelände sowie Kaffee mit Hefezopf bei fast sommerlichen Temperaturen. Aber ganz besonders beeindruckend war die Begegnung mit dem Ehepaar Herian. Gemeinsam nahmen sie uns mit in die Welt der Clematis. Sie begeisterten durch ihr unglaubliches Fachwissen und die gemeinsame Leidenschaft zu Pflanzen. Ihr Humor und Elan wirkten ansteckend, und nun wird in vielen Gärten der Teilnehmer bald die eine oder andere Rebe oder ein frisch gesetztes Gehölz zu bewundern sein. Vielleicht auch eine der sibirischen Heidelbeeren, der nachgesagt wird, sie schenke ein hundertjähriges Leben!

Bereits auf dem eigenen Gelände, dann aber auch im Lehrgarten konnten wir nur staunen, was für ein reiches Wissen M. Herian über Gehölze hat. Neu war vielen von uns auch, welch großen Einfluss die Baumunterlage für die jeweilige Obstsorte hat. Durch die Herzlichkeit der Familie Herian, die perfekten OGV-Reiseleitung von Willy Junger und das gute Miteinander der Gruppe wird uns dieser Samstag noch lange in guter Erinnerung bleiben. Wir freuen uns auf die nächste gemeinsame Ausfahrt.

Herstellen von Pflanzenkohle für Terra preta

Was ist Terra preta ?
Terra preta bezeichnet ursprünglich einen von der indigenen Bevölkerung geschaffenen fruchtbaren Boden im Amazonasgebiet. Der Begriff bedeutet „Schwarze Erde“.
Die dunkle Farbe des Bodens zeigt, dass hier Kohlenstoff eingelagert wurde und nicht klimaschädlich als CO 2 in die Atmosphäre entwichen ist.

Terra preta für den Klimaschutz
Ziele und Elemente des Konzepts
in Stichworten

Ziele:
Klimaschutz
Terra preta bindet Kohlenstoff dauerhaft im Boden durch mehrfache Wirkungen:
Humusaufbau bringt — Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch optimales Milieu für
Mikroorganismen
— bessere Erträge auf gesunden Kulturböden
— weniger mineralische Dünge- und Pflanzenschutzmittel
Pflanzenkohle bindet Kohlenstoff in stabiler Struktur dauerhaft im Boden, das bewirkt:
— Reduzierung von klimaschädlichen Gasen
(bei Verrottung an der Luft (oder Kompost) wird der Kohlenstoff
in klimaschädliches CO 2 umgewandelt).
Fazit:
Der Boden bringt die Lösung für den Klimawandel.
Aussage von Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker am 15.9.2022 in Tübingen

Elemente des Terra-preta-Konzepts
2.1. Beim Humusaufbau durch Bodenmilieu wird Kohlenstoff (CO 2) im Boden gebunden. Ein
Humusgehalt von 1 % speichert pro qm Boden ca. 2,7 kg Kohlenstoff, das sind pro ha ca
100 Tonnen CO 2. Ziel: ca. 10 % Humusanteil im Boden.
Regenwürmer u.a. leisten wichtigen Beitrag zum Humusaufbau.
Der Humusanteil vieler Ackerböden ist dramatisch gering.
2.2. Pflanzenkohle aus Holz bindet ca. 50 % des im Holz enthaltenen Kohlenstoffes dauerhaft
im Boden. 1 kg Pflanzenkohle entspricht ca. 3 kg CO 2.
1 Gramm Pflanzenkohle hat durch seine feste poröse Struktur ca. 300 qm innere
Oberflächen. Diese sind Lebensraum für vielfältige Mikroorganismen und Speicher für
Wasser und Nährstoffe

Das grobe Geschehen: Bei Terra preta Herstellung wird Biomasse zusammen mit
Pflanzenkohle durch Mikroorganismen fermentiert und dadurch die biologische Wertigkeit
(pflanzenverfügbare Nährstoffe) der Biomasse mit ca. 80 % erhalten. Bei Verrottung im
offenen Kompost beträgt diese ca. 20 %; außerdem werden dabei erhebliche Mengen CO 2
freigesetzt und wirken klimaschädlich.
Die Pflanzenkohle wird dabei mit Mikroorganismen durchsetzt, sozusagen aufgeladen. Das
Terra preta-Substrat ist nach der Vererdung deutlich fruchtbarer wie andere Böden.

Elemente der Terra-preta-Herstellung:
4.1. Biomasse
Aufbereitung (Zerkleinerung) zur guten Verdichtung (z.B.. durch Häcksler, o.a.)
Für holziges Material ggf. Zuschlag von N-Produkten (Grasschnitt, Hornspäne, u.a.)
4.2. Behälter/Stapelkompost
Für kleinere Mengen Bokashibehälter unterschiedlicher Größe. Sickersaft abfüllen und
sammeln. Verwendung als Flüssigdünger oder Starterkultur. Für größere Mengen
Stapelkompost mit Folienabdeckung. Sickersaft geht dann ins Erdreich.
Was ist Terra preta ?
Terra preta bezeichnet ursprünglich einen von der
indigenen Bevölkerung geschaffenen fruchtbaren Boden im
Amazonasgebiet. Der Begriff bedeutet „Schwarze Erde“.
Die dunkle Farbe des Bodens zeigt, dass hier Kohlenstoff
eingelagert wurde und nicht klimaschädlich als CO 2 in die
Atmosphäre entwichen ist.
4.3. Pflanzenkohle
Eigene Herstellung mit Kon-Tiki o.ä. aus Baumschnitt oder anderem trockenen Holz.
Wichtig: Hohe Temperaturen, damit PAK-frei. Bei Einkauf auf EBC-Zertifikat achten.
4.4. Gesteinsmehl
Wird zur Bildung von stabilen Humusstrukturen und zur Mineralstoffversorgung
empfohlen. Auswahl je nach vorhandener Bodenstruktur.
4.5. Starterkultur zur Fermentation
Effektive Mikroorganismen (EM). Einfache Herstellung aus Ur-Lösung durch Vergärung
im temperierten Wasserbad mit Zuckerrohr-Melasse (dauert ca. 1 Woche) mit Gärspund.
Ergibt aus ca. 350 ml Urlösung ca. 15 Liter EM-a.
Starterkultur EM-a kann auch mit Sickersaft gemischt werden. Lagenweise gute
Benetzung der geschichteten und dann verdichteten Biomasse.
4.6. Verdichtung der geschichteten Biomasse
Die gut gemischte Biomasse muss mechanisch verdichtet und möglichst luftdicht gelagert
werden. Zuviel Sauerstoff behindert die bei der Fermentation gewünschte
Milchsäuregärung.
4.7. Verwendung
Je nach Temperatur und Zusammensetzung kann das fermentierte Substrat verwendet
werden zur Einarbeitung in Gartenbeete, Pflanzlöcher, usw.
Je nach Verwendungszweck empfiehlt sich das Sieben. Siebreste können wieder in den
Kreislauf eingebracht werden (z.B. für gröberen Bedarf oder als Zuschlag beim
Häckseln).

Quellen, Literatur:
5.1. Ute Scheub/Haiko Pieplow/Hans-Peter Schmidt: Terra preta, die schwarze Revolution
aus dem Regenwald, oekom-Verlag
5.2. Ute Scheub/Stefan Schwarzer: Die Humusrevolution, oekom-Verlag
5.3. Caroline Pfützner: Natürlich Gärtnern mit Terra preta. Praxiswissen, oekom-Verlag…
5.4. Anne Lorch: EM-Eine Chance für unsere Erde- Effektive Mikroorganismen,
Wirkungsweise und Praxis, Herausgabe durch em-chiemgau
5.5. Ithaka-Institut: Das weltweit führende Forschungsinstitut

Info in der SWR Sendung „natürlich“ vom 28.6.2022

Terra preta als CO2-Senke Video aus einer Fortbildung der Heinrich-Böll-Stiftung:

copyright Hans Reibold, Deutscher Alpenverein Sektion Tübingen,
e-Mail:hansreibold@web.de (Rückfragen und Anmeldungen zu Führungen im Gomaringer Garten)
Stand: Oktober 2023

Blütenrundgang 14.04.2024

Wir konnten es kaum glauben, als sich zu unserem Blütenrundgang mehr als 80 Gäste versammelten.

Kinder, Jugendliche,  junge und ältere Erwachsene, alle, alle strömten zur Jungerschen Halle.

Der Blütenrundgang durch die gemähten Wiesen war aber auch ein Genuss.

So schön haben wir die Obstbäume schon lange nicht mehr gemeinsam blühen sehen!

Das war wirklich ein Gang durch ein „Streuobstparadies“.

Wir sahen auch die üppig blühende Schweizer Wasserbirne wieder – unser Lieferant für die Fruchtgummis – und  einen noch jungen Baum der rotfleischigen Apfelsorte  Baya Marisa.

Nach dem Rundgang wurde unsere Kaffeerunde noch größer und Kuchen, Rote Wurst und vielerlei Getränken fanden schnell viele Abnehmer.

Auch Hans Reibold stieß mit seinen Ausführungen zum  Terra – preta -Konzept auf reges Interesse.

Ausgehend von der Aussage von Prof. E.u. von Weizäcker am 15.9.2022 in Tübingen:

„Der Boden bringt die Lösung für den Klimawandel“, wurde schnell deutlich, wie die Verwendung von Terra –  preta unseren eigenen CO2 Fußabdruck  maßgeblich verringert, da die schwarze Erde Kohlenstoff einlagert und  CO 2 dadurch nicht klimaschädlich in die Atmosphäre entweicht.

Zusammen mit Dieter Vollmer wurde die Herstellung der schwarzen Erde dann auch noch anschaulich demonstriert.

Danke allen Gästen fürs Kommen und Hans Reibold für seine Zeit. Gemeinsam hatten wir einen richtig schönen Sonntagnachmittag.