Archiv der Kategorie: Obstbau

Der neue „Steinlachtäler“ kommt gut an

ANGELA HAMMER.

„Da däd I ja glatt au wieder an Mooschd drinka!“ Auch wenn er erst geplant ist und die Äpfel derzeit noch auf den Bäumen hängen: er kommt gut an, der „Steinlachtäler“, unser neuer Most. Beim Apfelfest in Mössingen lagen die neuen Flyer aus, das Interesse war groß und die Reaktionen durchweg positiv. Voraussichtlich im Januar wird die Firma Häussermann Fruchtsäfte den ersten gemeinsamen Most aus dem Wiesaz- und Steinlachtal ausliefern.

Die Idee kommt aus Gomaringen und ist am Ende eine Reaktion auf den Aufruf der Bundesgeschäftsstelle der Brennereiverbände, an der Basis in den Streuobstgebieten etwas zu tun. Ende 2017 läuft das Branntwein-Monopol aus, und die Obst- und Kleinbrenner auch im Kreis Tübingen waren gehalten, sich etwas für die Vermarktung ihres Obstes einfallen zulassen. Gleichzeitig laufen ja auch Bemühungen des Vereins Streuobstparadies, unsere Landschaft durch intensive Nutzung zu erhalten – und der Landkreis Tübingen ist seit zwei Jahren PLENUM-Fördergebiet.

Da kam die Idee, einen gemeinsamen Most zu produzieren, gerade recht… Es gibt für alles eine Zeit! Das gemeinsame Einschlagen, das Ludwig Junger ja im Interesse von sortenreinen Bränden so intensiv versuchte voranzutreiben, fruchtete bis heute leider nicht. Aber etwas anderes geht: Wir konnten die OGV in Nehren, Dußlingen, Ofterdingen, Mössingen und Belsen sowie das Netzwerk Streuobst als Partner für eine Interessensgemeinschaft gewinnen. Ziel: Das etwas angestaubte Bild des Mosts zurechtrücken und aufwerten – er soll wertig, leichtfüßig, duftig und spritzig erscheinen, um eine neue Zielgruppe zu erreichen. Und da es bekanntlich unter den Mostliebhabern grob zwei Strömungen gibt – die Puristen und die, die gern „Verschönerungen“ am Getränk ausprobieren -, wird es zwei Sorten geben, einen „klassischen“ und einen „fruchtigen“ Most. Letzterer erhält nach der Gärung bei der Firma Häussermann 15% Apfelsaft zugesetzt und wird dadurch etwas süßer.

 

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Muster der Etiketten (© Angela Hammer)

 

 

Annahmetermin

Am 15.10.2016 ist von 13:00 bis 17:00 Uhr der erste und einzige Annahmetermin für den neuen Steinlachtäler bei der Jungerschen Scheuer hinter Stockach. Wie gewohnt, gibt es Rote und Getränke; auch die Gomaringer Fruchtgummis sind erhältlich. Je 100 kg wird ein Aufpreis über dem Tagespreis bezahlt (diese Woche: 7,50 € + 2 €). Die gesamte Infrastruktur stellt also der OGV Gomaringen, von den teilnehmenden Vereinen kommt Hilfe dazu. Alles Obst, das an dem Nachmittag aus dem Wiesaz- und Steinlachtal geliefert wird, kommt sofort nach Neckartailfingen und wird umgehend bei Häussermann gemostet. Mit einem genauen Augenmerk auf gutes und passendes Obst ist diese Frische ein Garant für die spätere Qualität des Steinlachtälers.

Entgegen der ursprünglichen Planung kann übrigens jeder Obst angeben, auch wenn er nicht OGV-Mitglied ist. Voraussetzung: einwandfreies, reifes und geeignetes Obst – Äpfel und Birnen bitte unbedingt getrennt.

Bei der Obstannahme in Stockach
Obstannahme in Stockach

Streuobstwiesenbörse beim Streuobstparadies

ANGELA HAMMER.

Willy Junger hat das kürzlich entdeckt, und es sollte wirklich genutzt werden:

Der Verein Streuobstparadies hat auf seiner Webseite eine interessante Börse eingerichtet. Er schreibt: „Streuobst-Interessierte zusammen bringen – das ist uns ein wichtiges Anliegen. Die Streuobst-Börse soll alle Suchenden und Bietenden im Streuobstparadies zusammenbringen und zur Vermittlung von Flächen, Obst, Dienstleistungen und Zubehör beitragen.“ Der OGV ist ja auch Mitglied…

Wer also ein Streuobst-Grundstück nicht mehr bewirtschaften kann oder mag, kann es über die Börse zum Beispiel verpachten. Die notwendigen Kontaktdaten stehen in den Listen dabei.

Einfach mal hier klicken:  Streuobstwiesenbörse … und dann kommt man auf diese Seite:

Screenshot von der Webseite des Streuobstparadieses

Screenshot von der Webseite des Streuobstparadieses

 

Beim Landkreis Tübingen sieht es dann so aus (Seite 1 von vielen):

Streuobstwiesen-Börse > Landkreis Tübingen
Streuobstwiesen-Börse > Landkreis Tübingen

Viel Erfolg!

Fruchtgummis beim Mössinger Apfelfest

ANGELA HAMMER.

2. Oktober 2016. Jetzt war’s doch wochenlang warm und trocken – ausgerechnet am Sonntagmorgen musst es zu regnen anfangen. Aber der Regen kommt ja nie recht… Jedenfalls waren wir gut vorbereitet, hatten genügend Fruchtgummis, Flyer und schöne Karten aus dem Streuobstgebiet dabei – die Besucher des Apfelfestes konnten kommen! Und ab Mittag ging es dann wirklich los: die Leute strömten, sobald der Regen nachließ. Das Apfelfest rund um die Pausa war wieder so schön wie immer – nur dass wir gar nicht soo viel davon mitbekamen, weil wir ja den Stand hüten mussten. Und da war ganz schön Nachfrage – auch der neue Steinlachtäler Most interessierte viele. Joachim Löckelt vom Landratsamt sowieso, auch Kolja Schümann und Thorsten Teichert vom Verein Vielfalt schauten interessiert vorbei.

Willy + Daniel Junger bauten den Stand auf und waren fast den ganzen Tag dabei, Doris Jaissle und Käthe Schucker halfen ein paar Stunden. Vielen Dank:-)

Hier die Verkaufsstellen der Fruchtgummis:

 

(Fotos: Angela Hammer)

Fiese Kirschessigfliege richtet schwere Schäden an

VON ANGELA HAMMER.

Die Kirschessigfliege ist unter Obst- und Weinbauern gefürchtet und hat dank des milden Winters rasant zugenommen. Noch ist wenig bekannt über diesen aus Asien eingeschleppten Schädling, der schon vor zwei Jahren große Ernteausfälle im Beeren- und Steinobst verursacht hat. Die Experten zerbrechen sich noch den Kopf, wie man der Plage Herr wird; es heißt, dass sie mit Pflanzenschutzmitteln erst mit bekämpft werden kann, wenn sie bereits am Werk ist.

Etwas jedenfalls können Obstbaumbesitzer bereits im Frühjahr beigetragen: Die gefährlichen Minifliegen, die Fruchtfliegen sehr ähnlich sehen, sind im April/Mai zur Eiablage unterwegs. Sehr gelegen kommt ihnen dabei die Mistel: sie ist die erste Wirtspflanze im Jahr, die Früchte trägt. Abgesehen davon, dass sie den Obstbäumen ohnehin nicht guttut, wird deswegen dringend empfohlen, die Misteln zeitnah zu entfernen.

Das Thema ist hochaktuell: So berichtete „Spiegel online“ am 15.08.2016; und hier bei Wikipedia ist Fruchtfliegenart beschrieben (mit Bildern). Hier ein etwas älterer Beitrag vom Landesbauernverband Baden-Württemberg.

Schnittkurs 19. und 20. Februar 2016 im Buchbach


Trotz nassem und stürmischem Wetter kamen an den beiden Tagen ca. 30 Interessierte zum Schnittkurs in den Buchbach. Am Freitag zeigten die beiden Fachwarte Günter Letz und Willy Junger den richtigen Aufbau und Schnitt an jungen Bäumen, den so genannten  Öschbergschnitt. Anschließend zeigten sie, wie man einen ganz verwahrlosten  ca. 40 jährigen Baum wieder in Form bringt.
Am Samstag bekamen wir noch Verstärkung: Fachwart Alexander Walter und Martin Kuttler unterstützten uns tatkräftig, so das nach zwei Stunden Schweiß treibender Arbeit jeder zufrieden war. Am Abschluss gab es für alle noch einen Schnaps zum Aufwärmen.
Bilder: Günter Letz