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Fachwarte im Buchbach

Buchbachbäume mit kräftigem Schnitt verjüngt

ANGELA HAMMER.

Sie war so was von verwildert… 10 Jahre wurde sicher nichts an der Gemeinde-Obstanlage im Buchbach gemacht. Seit dem letzten Schnittkurs aber und erst recht seit heute sehen viele der alten Obstbäume aus, als hätten sie, befreit von einer große Last, regelrecht aufgeatmet! Einige Fachwarte waren den ganzen Tag hier und haben viel Energie und Zeit reingesteckt. Jetzt erkennt man erst wieder, wie schön die Bäume trotz ihres hohen Alters noch sind – wie die Nr. 247, ein über 80 Jahre alter Berlepsch.

6,5 Hektar ist die Anlage groß. Martin Kuttler muss es genau wissen, denn seit diesem Jahr ist er der Pächter und kümmert sich mit seinem Fachwissen wieder um die Anlage. Heute halfen ihm Günter Letz, Willy Junger, Jürgen Hirning, Christof Lösel und Falk Föll aus Mössingen, Alfred Volk aus Dußlingen sowie der neue Vorsitzende der Fachwartevereinigung, Armin Raidt aus Rottenburg. Rund 200 Hochstämme sind aus der Pflanzung von 1936/37 noch übrig; als Junganlage kamen 1961/62 um die 80 dazu. Recht neu und jung gibt es 40-50 junge Bäume aus den letzten 10 Jahren, darunter auch die Hochzeitsbäume, die Bürgermeister Steffen Heß vor drei Jahren initiiert hatte. 1953 muss wohl die letzte Zählung auf der gesamten Gemarkung gewesen sein, erinnert sich Jürgen Hirning. Da war Geo Renz dabei und zwei Feldschütze (wär doch mal was für die Gemeindevollzugsbedienstete!;-)). Er schätzt, dass heute von den 15.000 Bäumen noch rund 9.000 übrig sind, einschließlich Neupflanzungen. „Für mich ist es ein kleines Wunder“, sagt der Fachwart, „dass wir heute endlich gemeinsam die Bäume von Misteln befreit haben“. „Und dass man die alten noch so gut pflegen kann“, ergänzt Martin Kuttler. Denn das geht gut, mit Augenmaß, Vorstellungsvermögen und Geduld. Und Fachwissen, natürlich. Um sich ein Bild vom Ausmaß des Arbeitsaufwandes zu machen: Gut die Hälfte der Anlage im Buchbach ist nun geschafft; immerhin wurde bis fast in den Abend intensiv gearbeitet. Nächstes Jahr soll es weitergehen.

Viele alte Sorten im Buchbach

Kurz vor der Blüte sei der Schnitt jetzt genau richtig. Viel mehr als 30 Prozent sollte der Ausschnitt aber nicht betragen. Geht es um Krankheiten oder Mistelbefall, darf es durchaus mal mehr sein, bis zu 70 Prozent können alte Bäume schon auch mal vertragen. Im Buchbach waren mehr als ein Drittel nötig. „Wir haben ja heute keine Kosmetik betrieben“, erklärt Willy Junger, „das waren sozusagen Grundoperationen, damit überhaupt erst mal wieder Luft und Licht an alle Äste kommen“.

Die Buchbach-Anlage der Gemeinde ist kartiert, man kann also sehr schön sehen, wieviele alten Sorten hier wachsen: Berlepsch, Bittenfelder, Goldparmäne, Gewürzluike, Brettacher, Bohnapfel, Boskoop, Jakob Fischer und Reutlinger Streifling oder Roter Trier, aber solche inzwischen selten gewordenen wie Roter Ziegler. „Die waren früher ganz wichtig“, weiß Jürgen Hirning noch, „denn die geben die schönen Farben“.

 

 

Und so sollte es eigentlich nicht aussehen:

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Die Fachwarte bezweifeln, dass der Radikalschnitt dem Baum guttut. „Man sollte keine Wunden mit mehr als 10 cm Durchmesser wie hier schlagen“, sagt Willy Junger. Von „Todesurteil“ ist gar die Rede.  Und das hätte anders aussehen können; den dieser Schnitt erfolgte nach dem letzten Schnittkurs.

Hier geht es zu den Schnitt-Tipps von Kreisobstbau-Berater Joachim Löckelt. Sie sind wesentlich für die Baumschnittförderung.

 

(Bilder: Angela Hammer)

 

Jahres-Hauptversammlung 2017

ANGELA HAMMER.

Auch wenn die Obsternte nicht so gut ausfiel wie 2015 – das vergangene Jahr 2016 war für Vorstand und Ausschuss wieder ein recht aktives Vereinsjahr. Gemeinsam mit Mitgliedern sowie Bürgermeister Steffen Heß und KOV-Vorstand Gerold Maier ließen Günter Letz und Willy Junger letzte Woche bei der Jahreshauptversammlung die Ereignisse Revue passieren, unterstützt mit ganz vielen Bildern und einem Blick auf die letztes Jahr neu angelegte Webseite. Sie erinnerten an die Vorbereitungen zum neuen Steinlachtäler Most: unter anderem fünf Besprechungstermine mit den Vorständen der beteiligten Nachbar-OGV, sechs Fahrten zu Häussermann nach Neckartailfingen und die außerordentliche Obstannahme. Fünf Ausschusssitzungen fanden statt, 28 mal waren Mitglieder des Vereins bei Veranstaltungen aktiv. Knapp 20 eigene Veranstaltungen gab es übers Jahr, darunter – mit den Gomaringer Fruchtgummis – die erste Teilnahme bei der CMT, der Familienmesse in Tübingen und beim Mössinger Apfelsonntag, der Tagesausflug nach Ulm und Illertissen, der mehrtätige Jahresausflug nach Münster, Schnittkurse und die Mitgestaltung des Ferienprogramms oder der Blumenschmucknachmittag und die Pflanzaktion auf der Hochzeitswiese. Die Obsternte fiel 2016 nicht so üppig aus wie im Jahr zuvor, doch konnten aus insgesamt knapp 43 Tonnen Obst rund 30.000 Liter Saft gewonnen werden.

Willy Junger als 2. Vorstand bestätigt

Das „Dream Team“ Letz/Junger ist getrennt unvorstellbar – natürlich wurde der bisherige zweite Vorstand Willy Junger („eigentlich zwei Erste“) einstimmig im Amt bestätigt, Vorstand und Kassier entlastet. Für langjährige Mitgliedschaft warteten wunderschöne Geschenkkörbe von Emmy Lindgrün auf die Jubilare Inge Hirning und Irma Schmutz (Silbernes LOGL-Bäumchen für 25 Jahre), Hans Weihing, Georg Weihing, Kurt Strohmaier und Ernst Rilling. Ihnen übergab Gerold Maier für 50 Jahre Mitgliedschaft das Goldene LOGL-Bäumchen mit Silberkranz.

Neuregelung zu Obsternte und Blumenschmuck

Bürgermeister Steffen Heß zeigt stets großes Interesse am OGV und würdigte auch dieses Jahr dessen ehrenamtliche Arbeit für Gomaringen. „Wer in jungen Jahren die Natur kennen und schätzen lernt,“ meinte er zum Ferienprogramm mit Streuobstpädagogin Dagmar Saur, „hat auch später Interesse am Erhalt der Kulturlandschaft“. Die Blumenschmuck-Aktion von OGV und Gemeinde komme dem Ort zugute, mache ihn lebens- und liebenswerter. Er wies auch schon auf eine geplante Neuerung in der Ausrichtung des diesjährigen Blumenschmucks hin: Erstmals sollen voraussichtlich Bilder von besonders schön gestalteten Gärten, Fenstern und Balkonen auf die Webseite des OGV eingestellt werden können. Und: die Gemeinde startet auf den Streuobstwiesen dieses Jahr die Aktion „Ernten erlaubt“. Die entsprechenden Obstbäume werden ein weißes Band erhalten. Die Gemeinde wird dazu im Gemeindeboten informieren, und auch wir halten Euch auf dem Laufenden. – Die Liste der Bäume, die als Hochzeitsbäume ausgesucht werden können, sollten doch vielleicht um die Bäume des Jahres ergänzt werden. Nicht zuletzt würdigte Heß die „vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden“, die den Steinlachtäler Most zuwege gebracht hatte – „Respekt, so viele Leute unter einem Hut!“ Es mache Spaß, mit dem OGV zusammenzuarbeiten – es sei „immer so unkompliziert“.

30 neue Fachwarte im Kreis Tübingen

Gerold Maier, Vorstand des KOV Tübingen (Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine) berichtete von aktuellen Entwicklungen. So hätten in der gleichen Woche 30 neue Fachwarte im Kreis Tübingen ihre Ausbildung abgeschlossen. Dieses Gemeinschaftsgefühl sei eine tolle Sache gewesen. Und ganz toll wäre es es auch, wenn sich nur 10 Prozent der OGV-Mitglieder zum Fachwart ausbilden ließen… Die Aktion „Steinlachtäler“ lobte er, und die für die Wahrnehmung im Landkreis so wichtige Teilnahme an der Tübinger Familienmesse fdf. Um die Lobbyarbeit für die OGV im Kreis stärken zu können, rief  Maier dazu auf, die Teilnahme an den landesweiten Streuobstpflegetagen doch bitte beim LOGL zu melden (auf der Seite des KOV finden sich derzeit noch die Streuobstpflegetage 2016; beim LOGL der Aufruf für 2017).  Das Anmeldeformular steht auch auf der Downloadseite!

Nicht zu vergessen: „Heiße Zeiten im Blumenbeet“

Als besonderes Schmankerl hatte Willy Junger die SWR-Dokumentation „Heiße Zeiten im Blumenbeet – Der Klimawandel erreicht die Hausgärten“ mitgebracht. Er wurde am 12.11.2016 in der „Landesschau unterwegs“ gezeigt und ist noch bis 11.11.2017 hier in der SWR-Mediathek zu sehen.

Totenehrung und Neuzugänge

Verstorben sind im vergangenen Jahr: Walter Rilling, Herbert Knapp, Helmut Kuttler, Gottfried Pflumm, Günter Föll, Karl Weihing und Brunhilde Kirn. Als neue Mitglieder kamen Angela Hammer, Felix Ankele, Stephan Walter, Käthe Letz und Uwe Drixler. Damit hat der OGV aktuell 303 Mitglieder.

Und hier die Bilder vom Abend:

 

 

(alle Bilder: Angela Hammer)

 

Steinlachtäler; Bild: Angela Hammer

Saft, Steinlachtäler und Fruchtgummis auf der CMT

ANGELA HAMMER.

Vergangenen Donnerstag war der OGV auch dieses Jahr wieder bei der großen Stuttgarter Tourismusmesse CMT dabei – unübersehbar knallrot gleich am Eingang Ost, unter den Fittichen des Schwäbischen Streuobstparadieses in der Regio-Lounge. Dabei waren an diesem Tag auch die Brennerei Strasser aus Dettingen/Erms, die Manufaktur Rainer Broch aus Wachendorf,  die Schönbuchbrennerei Nonnenmacher und der Mörikehof Gadge aus Grafenberg mit ihren Produkten.

 

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(Bilder: Angela Hammer)

Ein bisschen zugig war’s draußen, zugegeben. Aber das Team – Doris Jaissle, Käthe Schicker, Willy Junger und Günter Letz – hatte den Tag über alle Hände voll zu tun, denn es kamen doch stetig Neugierige, die probieren und kaufen wollten – die Fruchtgummis, aber auch den neuen Steinlachtäler oder den Gomaringer Apfelsaft und das Apfelschorle. Die standen da zwar nur als Blickfang zwischen all den schönen großformatigen Bildern aus dem Streuobstparadies, doch viele Besucher hätten sie doch gern gleich mitgenommen!


P.S.: Die Fruchtgummis wurden heute im Zollernalbkreis gesichtet!:-) Und zwar in Bad Imnau, im neuen Café Theresia von Margrit Damm. Schön dort – aber unbedingt vorher reservieren!:-) Geöffnet Freitag bis Sonntag.

Café Theresia Fruchtgummis

 

Erste Geschmackshürde klar genommen!

ANGELA HAMMER.

Kleine Zwischenmeldung zum Steinlachtäler Most:

Unser neuer Steinlachtäler ist seinem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Am 19. Dezember nahm er seine erste Geschmackstest-Hürde – mit Bravour! Wer aus den teilnehmenden Vereinen Zeit hatte, ließ es sich nicht nehmen, im Vereinsheim der Nehrener bei Brezeln und und selbstgerechtem Aufstrich die beiden „Neuen“ zu probieren. Und sowohl der „Fruchtige“ als auch der  „Klassische“ kamen – für ein Erstlingswerk! – sehr gut an. Die Kohlensäure passt und gibt dem Most einen frischen Kick. Der gute Geschmack ist nicht zuletzt der Qualität des abgelieferten Obstes zu verdanken.

Mitte Januar werden die beiden der Presse, den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden und Vertretern des Landratsamts vorgestellt. Und dann geht’s los: der Steinlachtäler wird im Handel und in der Gastronomie erhältlich sein. Wo genau, werden wir hier noch veröffentlichen.

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