Archiv für den Monat: Oktober 2019

Der 58. Blumenschmuck-Wettbewerb ist der letzte seiner Art

VON ANGELA HAMMER.

Dieser Blumenschmuck-Abschluss wird der letzte seiner Art gewesen sein: Nach 58 Jahren ist es zu Ende. Der Wettbewerb, der einst das ganze Dorf bewegte, ist in die Jahre gekommen und wird so nicht mehr stattfinden. Zuletzt hatte der Vorstand versucht, den Aufwand einzudämmen und die Blumenschönheiten per Digitalbilder einreichen zu lassen. Aber das Angebot wurde auch 2019 verhalten angenommen; es wurden keine 30 Gärten und Balkone mehr eingereicht – obwohl Günter Letz und Willy Junger sich bereit erklärt hatten, die Bilder bei Bedarf auch selbst zu machen. Beim Blumenschmuck früher in der Lindenhalle, so erinnert sich Willy Junger, bekam man oft fast keinen Platz mehr, und es mussten mindestens zwei Tische für „die Prominenz“, nämlich den Schultes und den Gemeinderat, reserviert werden. Aber: „Gomaringen wird auch ohne Wettbewerb weiterhin schön blühen“.

Egerländer und Schlachtplatte: mal was Neues

Der Abschluss-Nachmittag am 27.10.2019 wurde dennoch etwas Besonderes. Der Vorstand hatte die Anregung aufgegriffen, sich auf die schon historische Stockacher Schlachtplatte zu besinnen und bot sie als Mittagessen an, wie die Bratwurst mit Kartoffelsalat dieses Mal vom Wiesental in Bronnweiler. Ebenfalls aus der Nachbarschaft – nämlich aus Dußlingen – kam die Musik, und was sehr viele Gäste freute: hauptsächlich mit klassischer Böhmischer Blasmusik im Gepäck. „Gruß an Böhmen“, „Dompfaff-Polka“, „Sorgenbrecher-Polka“ oder „Märchenwalzer“… Die Dußlinger tragen schon in Stockach seit Jahren dazu bei, dass das dortige Silvesterspielen großen Zulauf findet. Günter Letz pflegt eine bereits lang andauernde Verbindung zu den Steinlachtäler Musikern unter der Leitung von Werner Mende.

Diese Kombination, so der OGV-Vorstand, könnte in den kommenden Jahren auch ohne den Blumenschmuck-Wettbewerb voraussichtlich beibehalten werden – als Frühschoppen, oder als Herbstfest.

Bürgermeister Steffen Heß lobte den OGV-Vorstand bei seiner Begrüßung am frühen Nachmittag dann auch für seinen Mut für neue Ideen. Er dankte unter anderem dem Ausschuss für die gute Zusammenarbeit und für die Mitwirkung des OGV im neuen „Netzwerk Natur“ und verwies auf die anstehenden Termine (Baumausgabe und Hochzeitswiese). Gemeinsam mit dem Vorstand übergab er nach der Bilderpräsentation den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre Blumen-Preise, die wieder Jürgen Schadewald besorgt hatte. Die Gewinner: Lilli Gonser und Helga Jörgl-Glaser (Platz 3), Gertrud Eisenhauer (Platz 2), Edda und Manfred Beck (Platz 1).

(Bilder: Angela Hammer)

Hier eine Bildauswahl der bestplatzierten Gärten:

Viele Helfer machten das Fest möglich

Wie schon in den Jahren zuvor ist so ein Fest nur mit vielen fleißigen Händen zu schaffen. Neben den beiden Vorständen waren alle Ausschussmitglieder dabei (Alexander Walter, Hans-Jürgen Schadewald, Bernd Kemmler, Doris Jaissle, Roland Luz, Albrecht Knecht, Käthe Schucker), dazu Käthe Letz, Gaby Junger, Ursula Luz, Doris Kemmler, Tanja Möck, Angela Knecht, Frank Ankele, Felix Ankele, Brigitte Rilling, Claudia Kemmler und Markus Oster. Vielen Dank an das Team!

Obstannahme 2019 und neuer Steinlachtäler

VON ANGELA HAMMER.

Bei der Obstannahme im September und Oktober an der Jungerschen Scheuer kamen aus dem Steinlachtal und hauptsächlich aus Gomaringen folgende Mengen zusammen:

  • 21.09.2019:   2.920 kg Äpfel
  • 28.09.2019:  5.400 kg Äpfel, 4.410 kg Birnen
  • 12.10.2019:   5.080 kg Äpfel, 4.500 kg Birnen

Dieses Obst, dessen Qualität bereits bei der Annahme überwacht wurde, wurde sofort nach Neckartailfingen gebracht und unmittelbar frisch zu den Steinlachtäler Produkten verarbeitet – Apfelsaft, Schorle, Most und Cidre. Erstmals wurde dieses Jahr ein Festpreis in Höhe von 12,00 € / Dz. bezahlt. Und das soll, wie OGV-Vorstand Willy Junger jüngst im Rahmen des Blumenschmuck-Abschlusses bekannt gab, auch so bleiben. Natürlich jahresbedingt unterschiedlich, aber vom ersten bis zum letzten Annahmetermin soll ein gleicher, fairer Festpreis – kein Tagespreis mehr – einen Anreiz schaffen, bei den Streuobstwiesen am Ball zu bleiben. Junger verwies auch auf die Gutscheine, die auch beim Cidre eingelöst werden können. Die regionale Wertschöpfungskette kann aber nur funktionieren, wenn zum einen hochwertiges Obst hier in der Raumschaft bleibt und verwertet wird, und zum anderen diese Produkte auch gekauft werden. Sonst, so Junger, wäre das Projekt „Steinlachtäler“ schnell gestorben.

Hohe Qualität auch beim neuen Steinlachtäler Apfelsaft

Bisher jedenfalls war die Nachfrage, wie die letzten Monate beim Steinlachtäler Cidre, gut. Die Qualität der Steinlachtäler Produkte orientiert sich an dem bisherigen hohen Standard des Obstes und der Verarbeitungskette des Gomaringer Obstes unmittelbar nach der Anlieferung. Neu in der Familie kommt im Spätherbst der Steinlachtäler Apfelsaft in allen teilnehmenden Gemeinden auf den Markt, also in Gomaringen, Nehren, Dußlingen, Mössingen mit Belsen, Ofterdingen und Bodelshausen. So profitieren erstmals auch Gemeinden vom lokalen Produkt, die bisher keinen eigenen Saft hatten. Es wird ihn wie gewohnt in Liter-, aber auch in Halbliterflaschen geben, naturtrüb und klar sowie als Schorle. Und er wird genauso gut schmecken, wie der Gomaringer bisher – nur das Etikett wird ein anderes sein.