Archiv für den Monat: November 2017

Die Steinlachtäler auf „Lehrfahrt“

ANGELA HAMMER.

Am 10. November folgten die „Steinlachtäler“ dem schon länger geäußerten Vorschlag, die beiden Pioniere und „Leuchttürme“ der Destillate im Schwäbischen Streuobstparadies zu besuchen. Willy Junger organisierte die Fahrt und die Führungen in der Manufaktur Jörg Geiger in Schlat und mit August Kottmann in Bad Ditzenbach. Leider zeigte uns das Wetter eine sehr nasskalte Schulter.

Bei Jörg Geiger in der Manufaktur

Jörg Geiger hatte jede Menge über seine jahrzehntelange Arbeit mit der Champagner Bratbirne, aber auch anderen alten Birnen- bzw. Apfelsorten zu erzählen, sowohl im Laden beim „Lamm“ als auch in der Brennerei und im Garkeller der Champagner Bratbirne. Unzählige feine Destillate, Süßweine, flaschengegärte Schaumweine, aber auch Cidre und Poirés, Apfelbrandy („Don’t call me Gin“!) und alkoholfreie Köstlichkeiten finden sich im (Online)Shop, in der anspruchsvollen Gastronomie, aber auch zum Teil auch bei uns hier im Handel.

Im Film erfuhr man etwas über das Life+-Projekt der Manufaktur (Vogelschutz im Albvorland, Sortenerhalt), im kleinen Garten hinter dem Haus über eigene und zugelieferte Duftpflanzen sowie Kräuter und Gewürze für die Schaumweine. Jörg Geiger berichtete von der Geschichte des Obstbaus in Württemberg und wie die Obstbäume aus den Gärten in die Fläche kamen. Natürlich blieb die Theorie – wie die Geschichte des Obstanbaus im Albvorland – nicht trocken; es gab auch etliches zu probieren.

Auf die Frage, ob er denn auch einen Gebiets-Cidre machen könne – so wie die Steinlachtäler den Most – meinte Geiger zumindest, er könne es sich vorstellen – 2.000 Liter müssten es halt mindestens sein. Aber das dürfte vermutlich das kleinste Problem sein!;-) Eine Alternative wäre natürlich Holweger in Täbingen, der schon den Mössingen Roten herstellt.

August Kottmann – ein Fass ohne Boden

Auf einer recht interessanten Albvorlandstrecke ging es dann über Auendorf von Schlat nach Bad Ditzenbach. Auch August Kottmann wusste da zu erzählen, dafür ist er ja bekannt. Über das Sankt Bernhardus Kräuterhaus, das Gansloser Hägenmark, das Filstal, die Urfils, das Lonetal und die Donau, die Kulturgeschichte von den Römer, das Hochsträß, die Burgen am Albtrauf… die Hiltenburg über Bad Dietzenbach verbrannte vor genau 501 Jahren. Die war schon wieder ein Thema für sich – und Rottmann mittenmang dabei;-) Auch der lange Obstlehrpfad bot viele Kottmann-Geschichten, gelehrte, tiefsinnige und wissensreiche fast zu jedem Baum. Nur leider war’s ziemlich kalt im strömenden Regen. Da konnten nur warmer hausgemachter Ofenschlupfer, Moste, feine Kottmann-Brände, Nusszopf und Kaffee entschädigen und zwischendurch aufwärmen! Und dann natürlich das Abendessen im Hirsch…

Und auch hier gab’s Informationen gratis und zuhauf: Wie macht man Most in drei Wochen? Und wie klärt man Most? Wie „gestaltet“ man „stabilen“ Most? Most zu machen sei immerhin schwieriger als Wein. Eine beruhigende Experteneinschätzung – ruft man sich die Mostseminare in Erinnerung… Da steckt noch Potenzial drin!;-)


Hier ein paar Erinnerungsbilder:

 

 

© alle Bilder: Angela Hammer

Nachwuchs auf der Hochzeitswiese

Am Samstag, 11. November, erhielten die jungen Hochstämme auf der Hochzeitswiese im Buchbach wieder Zuwachs. Günter Letz hat uns freundlicherweise die Aktion zusammengefasst und die Bilder überlassen:

Bestellt und gepflanzt wurden 4 Hochstämme für den Buchbach: 1 x Melrose, 1 x Mars, 1 x Rebella (alles Apfelbäume) und 1 x Elsbeere. Die Elsbeere ist ein seltener Wildfruchtbaum und für viele unbekannt, war aber im Jahr 2011 der Baum des Jahres. Er hat kleine, birnenähnliche Früchte und dient als Futter für unsere überwinternden Vogelarten. Auch als Destillat ist die Elsbeere ein Genuss; der Preis liegt allerdings bei über 200,-€ pro Liter.

Um 10:00 Uhr begrüßte Bürgermeister Steffen Heß knapp 30 Personen, die zur Pflanzung der Hochzeitsbäume gekommen waren oder einfach, um dabei zu sein. Die OGV-Vorstände Günter Letz und Willy Junger zeigten, wie ein Hochstamm fachgerecht gepflanzt wird. Dann kamen die Brautpaare zum Einsatz.

Mit Unterstützung der beiden Vorstände und Fachwart Alexander Walter ging es zügig voran, da die Baumlöcher schon ausgehoben worden waren. Die Pfähle wurden eingeschlagen, alle Bäume wurden mit Wurzelverbissschutz gepflanzt und mit einem Stammschutz versehen. Am Schluss wurde der Baum mit einer Kokosschnur am Pfahl befestigt.

 

Nach der Pflanzaktion wurde aber niemand gleich heimgeschickt: es gab es an der Buchbach-Grillhütte rote Würste am offenen Feuer gegrillt, Getränke und einen Aufwärmschnaps. Doris Jaissle, Käthe Schucker und Roland Luz hatten das Vesper schon vorbereitet.

Internationaler Pomologen-Kongress in Metzingen-Neuhausen

Hier eine aktuelle Einladung vom Schwäbischen Streuobstparadies zum Internationalen Pomologen-Kongress am 17.-19.11. 2017:

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Streuobstbegeisterte,

am kommenden Wochenende findet, wie Sie sicher wissen, der pomologische Fachkongress „Internationales Pomologentreffen“ in Metzingen-Neuhausen statt.

Im Rahmen dessen freuen wir uns, in der Woche vom 20.11. bis 25.11.2017 eine Obstsortenausstellung präsentieren zu könne, die in diesem Obstarmen Jahr eine der umfangreichsten sein dürfte. 355 Apfel- und 57 Birnensorten hat das Organisationsteam zusammen getragen, die alphabetisch sortiert und mit informativen Schildern versehen im Keller des Bindhofes zu bestaunen sein werden. Die Ausstellung ist täglich von 15:00 – 19:00h kostenfrei geöffnet und wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Im Rahmen dessen möchten wir Sie auch noch einmal auf unsere zwei Workshops hinweisen, die wie anlässlich der Obstsortenausstellung anbieten. Am Montag den 20.11.2017 begrüßt Anne Gekeler von „Anne`s Haus und Garten“ die Teilnehmer zum Rundgang durch die Ausstellung und anschließendem gemeinsamen Chutney-Kochen. Am Mittwoch den 22.11.2017 heißt es dann für Grundschulkinder „Ran an die Töpfe“, wenn gemeinsam Apfelgelee gekocht wird.

Wir haben für beide Workshops noch einige wenige Plätze verfügbar – also schnell anmelden und mitmachen. Nähere Infos hier.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und stehen Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Maike Schünemann

-Assistentin des Geschäftsführers-

Schwäbisches Streuobstparadies e.V.

Streuobstprämie + Baumausgabe 2017

Wie jedes Jahr konnten über den Obst- und Gartenbauverein Hochstämme im Rahmen der Streuobstförderung vergünstigt bestellt werden. Der subventionierte Preis von 15 Euro je Baum beinhaltete den neuen Stamm-Verbissschutz (1 m hohe, offene Kunststoffröhre) und den Pfahl. Der Wurzelkorb musste separat bestellt werden (8,50 Euro). Die Sortenliste 2017 steht immer noch auf der Webseite www.ogv-gomaringen.de im Menü „Download“.

Neu im Apfelsortiment war der „Sirius“, eine neue Kreuzung aus Golden „Delicious“ und „Topaz“. Der „Regia“ wurde dagegen aus dem Programm genommen. Als nicht geförderte Bäume konnten erstmals neu auch Säulenbäume für den Hausgarten oder Balkon bestellt werden (20 Euro ohne Pfahl und Korb). Die geförderten Bäume waren wie stets für die Gomaringer Gemarkung gedacht, konnten aber selbstverständlich auch von Nicht-Mitgliedern des OGV erworben werden.

Günter Letz berichtet:

Am 4. November wurden die bestellten Bäume im Bauhof von 9:00 bis 11:oo Uhr angegeben. Dank Doris Jaissle lief dieser Vormittag gut und problemlos über die Bühne, Doris hatte alles super aufgelistet, so das die Baumabholer ohne lange Wartezeit zu ihren Bäumen die gleich bezahlt werden mußten kamen. Von Käthe Schucker bekamen sie das Zubehör, Stammschutz und den zusätzlich bestellten Wurzelverbissschutz. Roland Luz war für die Baumpfähle zuständig – und dafür, dass jeder seinen richtigen Baum bekam, sorgte der Vorstand. Willy Junger und Alexander Walter hatten mächtig zu tun, sie verpassten allen Bäumen den passenden Pflanzschnitt.

Als um 11:30 Uhr alle Bäume ausgegeben waren und der Bauhof aufgeräumt war, ging es noch in den Buchbach, um die 4 Löcher der Hochzeitsbäume vorzubereiten!